Nach dem furiosen Auftaktsieg in der vorherigen Woche bei der Mannschaft in Lückersdorf/Gelenau, ging es am Donnerstag den 29.09.22 zum Nachwuchs des TTC Hoyerswerda.
Vorweg möchte ich nochmals betonen, es geht uns in dieser Saison in erster Linie darum, jedem unserer jungen Nachwuchstalente Möglichkeiten für Wettkampfpraxis zu geben. Daher wird nicht bei jedem Spiel die absolut bestmögliche Mannschaftsaufstellung am Start sein, nicht das Ergebnis, sondern der "Lern-Effekt" und auch der "Aha-Effekt" jedes Mal aufs neue im Vordergrund stehen.
Und zu solch einem "Lern-Effekt" gehört halt auch, dass ein Match durchaus anders verlaufen kann als man es sich vorgestellt hatte. Oder auch, wie es sich "anfühlt", wenn so ein Match kippt, wenn die eigene Nervosität zunimmt, die Verunsicherung steigt und man zu spüren glaubt, dass all das, was einem in dem Moment als Spieler selbst abhanden kommt, wie von magischer Hand vom Gegenüber aufgesaugt wird und sich dort entsprechend niederschlägt (und glaubt mir, ich weiss wovon ich hier rede <<<grrr>>>).
Aber nun zum allgemeinen Höhepunkt des Tages - dem Aufeinandertreffen mit der Mannschaft des TTC Hoyerswerda. Ausgelassen ging es nach Hoyerswerda, aber das bevorstehende Spiel beherrschte schon die Gespräche und damit die Gedanken im Team, das war deutlich zu hören und zu spüren.
Franz und William, die beide bereits am erste Punktspiel in der letzten Woche teilgenommen hatten, wurden als Doppel-1 gesetzt, hatten sie die Wettkampf-Atmosphäre doch bereits live erlebt und damit vielleicht eine kleine Ahnung von dem, was sie erwarten würde.
Die zwei "Neulinge" an diesem Tag waren Karl und Ruben, die traten gemeinsam als Doppel-2 an.
Franz und William spielen ihren ersten Satz auf Augenhöhe mit dem Doppel-1 der Gastgeber und konnten diesen dann auch in der Satzverlängerung für sich entscheiden. Nachdem die Gastgeber den zweiten Satz knapp gewinnen konnten und inzwischen auch genug Zeit hatten, die Schwächen unserer 2 Spieler herauszufinden, gingen die Sätze Nummer 3 und 4 dann doch relativ ungefährdet an die Gastgeber aus Hoyerswerda. Das Spiel für unser Doppel-2 wurde nicht wirklich leichter. Von Anfang an unter Druck stehend, mussten sie sich dem Doppel aus Hoyerswerda relativ deutlich und klar mit 0:3 geschlagen geben.
Es folgte die 1. Runde der Einzelspiele. Franz, heute auf Position 2 spielend, hatte keine große Mühe mit seinem ersten Gegenüber, der Nummer 1 vom TTC. Er konnte dessen Angriffe gekonnt und manchmal auch mit ein wenig Glück wieder und wieder abwehren, bevor dieser dann verschoss. Karl dagegen, heute durch das Aussetzen unserer 2 geübtesten Spieler auf Position 1 gesetzt, hatte seine liebe Not mit der Nummer 2 aus Hoyerswerda. Während der erste Satz noch hart umkämpft war und leider in der Satzverlängerung dann zugunsten von Hoyerswerda entschieden wurde, fand er in den darauffolgenden zwei Sätzen nicht wieder zurück ins Spiel und verlor diese klar. Nicht viel besser erging es unserem zweiten neuen Starter im Team. Er wurde von seinem Gegner und dessen energischem Spielstil regelrecht überrollt und hatte nicht wirklich eine Chance. Den Abschluss dieser ersten Runde machte William mit seinem Spiel. Nachdem er die ersten zwei Sätze klar dominierte, ging der dritte Satz knapp an sein Gegenüber von Team TTC und dann passierte das, was man sich hinterher meist selbst nicht erklären kann - NICHTS GEHT MEHR SO WIE ES SOLL - und mit jedem Punkt, den der Gegner macht und näher kommt ... naja, ich hab weiter oben ja bereits beschrieben wie sich das anfühlt. Im Endresultat endete dieses Match 2:3 gegen unser Team.
Viel Zeit zum Verschnaufen oder Überlegen was da gerade passiert war blieb nicht, denn schon ging es in die 2. Runde der Einzelspiele. Karl musste nun sein Können gegen die Nummer 1 aus Hoyerswerda beweisen. Hatten beide Spieler gerade noch ihr Auftaktmatch verloren, so stand nun fest, "einer von beiden würde heute zumindest einen Sieg erringen". Der Spieler vom TTC legte vor und gewann den 1. Satz, aber in diesem Match konnte Karl im Spiel bleiben, besser noch, die Kontrolle behalten und seinerseits den 2. Satz für sich entscheiden. Es gelang ihm sogar diesen Schwung in den 3. Satz mitzunehmen und mit einer konzentrieren Leistung die Satzführung zu übernehmen. Nun war es wieder am Spieler aus Hoyerswerda, das Spiel zu drehen um zunächst den Satzausgleich zu erreichen, was ihm auch gelang. Es musste also der 5. Satz die Entscheidung bringen und der bot nochmals alles an Spannung, was es im Tischtennis nur so geben kann. Keiner der beiden Spieler konnte sich absetzen, wechselseitig wurde gepunktet und so ging es bis zum Stand von 10:10 Punkten. Im Endeffekt waren es zwei kleine Ungenauigkeiten, welche der Nummer 1 aus Hoyerswerda unterliefen, ihn 2 Punkte kosteten und Karl den Sieg in dem Match brachten. Franz wiederum musste sich mit Karls Gegner aus der ersten Runde auseinandersetzen. Ging hierbei der erste Satz noch deutlich an den Gastgeber, so konnte Franz die darauffolgenden Sätze deutlich offener gestalten, musste sich im Endergebnis jedoch trotzdem klar mit 0:3 geschlagen geben. William blieb an diesem Tag das positive Erlebnis vorerst weiterhin verwehrt. Einer verlorenen Verlängerung im 1. Satz folgen zwei weitere enge Niederlagen in den Sätzen 2 und 3. Ruben bildete den Abschluss in dieser 2. Runde. Einer knappen Niederlage im ersten Satz, folgte ein deutlicher Satzverlust im zweiten. Nach einer tollen Steigerung im 3. Satz, welche er mit dem Gewinn krönen konnte, wurde der 4. Satz nochmals eng, aber zum Schluss dann mit 8:11 doch gegen ihn entschieden.
Zum Auftakt der Abschlussrunde bekam es nun Karl mit dem extrem agilen 3. Spieler aus Hoyerswerda zu tun. Gegen diesen hatte bereits Ruben in der ersten Runde eine deutliche Niederlage einstecken müssen und auch William hatte in Runde 2 den kürzeren gezogen. Das gleiche Schicksal ereilt nun Karl, dem es nur in Satz 2 gelang, das druckreiche und sichere Spiel seines Gegner halbwegs offen zu halten. William konnte nun endlich auch sein persönliches Highlight des Tages feiern. Auch er konnte sich gegen den auf 1. gesetzten Hoyerswerdaer Spieler durchsetzen, nur in Satz 3 "gönnte er sich eine kleine Verschnaufpause", die anderen 3 Sätze waren jedoch relativ ungefährdet. Ruben musste dann noch gegen die ebenfalls starke Nummer 2 aus Hoyerswerda antreten und bekam dies dann auch relativ schnell zu spüren. Trotz einiger guter Returns und auch gut gesetzter Aufschläge, war die Nummer 2 doch noch mindestens 1 Nummer zu groß für ihn. Im letzten Spiel des Abends hatte Franz nochmal eine Gelegenheit zum Punkten. Einem klaren Satzverlust zum Auftakt folgten 2 deutliche Satzgewinne von seiner Seite, bevor ein relativ ausgeglichener 4 Satz dann wieder zu Gunsten des Hoyerswerdaer Spielers kippt. Im entscheidenden 5. Satz war dann allerdings die Luft raus und Hoyerswerda konnte an diesem Abend den 11. Punkt verbuchen.
So endete dieser Abend für unsere jungen Spieler doch insgesamt ernüchternd mit einem 3:11.
Und doch haben sie ihre Köpfe nicht (lang) hängen lassen, waren bereits auf dem Rückweg mit den Überlegungen beschäftigt, woran sie noch arbeiten müssen, wo ihren nächsten Trainingsschwerpunkte liegen sollten. Das nenn ich mal "Wille zum Sieg".